Vergeben bedeutet, den
anderen in Frieden loslassen zu können. Ihn in seiner
Unvollkommenheit dort stehen zu lassen, wo er steht. Ohne zu werten,
ohne zu urteilen. Wer nicht vergeben kann, hält fest. Ein Herz das
liebt, kann verzeihen. Liebe ist nicht nachtragend. Liebe beinhaltet
Verständnis und Nachsicht. Nachsicht für uns selbst und Nachsicht
für unsere Mitmenschen. Nachsicht bedeutet, den anderen nicht in
"seiner Schuld" stehen zu lassen. Sondern ihn zu "ent-schulden".
Solange wir ihn "in Schuld" stehen lassen, binden wir ihn an uns und
binden uns an ihn. Vergeben bedeutet somit, den anderen in die
Freiheit zu entlassen, sowie selbst frei zu werden. Vergebung hat
die Wirkung, uns und andere rein zu waschen von Schuld. Die Kraft der Vergebung kann alle Schuldgefühle, jedes schlechte Gewissen,
allen Haß und alle Wut wegspülen. Je mehr wir Vergebung leben, je
intensiver wir lernen, diesem Gefühl Raum in uns zu geben, umso mehr
werden wir uns freier und sicherer fühlen.
Wer verurteilt sich
nicht hin und wieder für seine Fehler. Diese Urteile hinterlassen
Spuren. Verzeihe Dir Deine Fehler, vergib´ Dir selbst. Denn nur dann
kannst Du aus Deinen Fehlern lernen und die neu gewonnene Erfahrung
für Dich in der Zukunft produktiv einsetzen. Und wer sich selbst
vergibt kann auch anderen vergeben.
Erst durch Vergeben und Loslassen lösen wir uns von allem
Vergangenem und können uns intensiver und vor allem frei der Zukunft
und dem Fluss der göttlichen Energien hingeben.
Sri AmmaBhagavan sagen:
Die Notwendigkeit zu kontrollieren loslassen ist Hingabe.
Die Verletzung loslassen ist Vergebung.
Den Widerstand loslassen ist Akzeptanz.
Den Besitz loslassen ist Liebe.
Loslassen wiederum erfordert Gnade.
An dieser Stelle möchte
Ihnen eine sehr wirkungsvolle Methode der Vergebung vorstellen. Ein
Artikel über Ho'oponopono, eine uralte schamanische Heilmethode aus Hawaii, bekannt geworden durch den hawaiianischen Therapeuten Dr. Ihaleakala
Hew Len.
Ho'oponopono
Joe Vitale, bekannt
durch den Film "The Secret", wurde aufmerksam auf Dr. Len und
schrieb dazu folgenden Bericht:
"Im Jahr 2002 etwa erzählte mir Mark Ryan von einem Therapeuten aus
Hawaii, der eine komplette Krankenstation mit geisteskranken
kriminellen Patienten geheilt hätte. Das geschah, ohne dass er je
einen von ihnen gesehen hatte. Der Psychologe hatte die
Patientenakten der Insassen studiert und dabei jeweils in sein
Inneres geschaut, um so zu ermitteln, wie ER SELBST die Krankheit
des Betreffenden hervorgebracht hatte. Nachdem er sich selbst
"gebessert" hatte, verbesserte sich der Zustand des Patienten.
Als ich zum ersten Mal von dieser Geschichte gehört hatte, glaubte
ich, es handelte sich um ein Gerücht, eine Stadtlegende.
Wie sollte jemand einen anderen Menschen heilen können, indem er
sich selbst heilt?
Wie sollte selbst der beste Meister in Selbstfindung kriminelle
Geisteskranke heilen können?
Mir erschien dies unsinnig und unlogisch. Deshalb vergaß ich die
Angelegenheit.
Ein Jahr später stieß ich erneut auf sie und erfuhr, dass der
Therapeut einen hawaiianisch-schamanischen Heilungsprozess
ausgeführt hatte, der unter dem Namen Ho'oponopono bekannt ist.
Davon hatte ich noch nie etwas gehört, doch es gelang mir nicht, mir
die Sache aus dem Kopf zu schlagen. Sollte diese Geschichte wahr
sein, so wollte ich mehr über sie erfahren.
Die volle Verantwortung zu übernehmen, hatte ich stets so
verstanden, dass ich für das verantwortlich bin, was ich denke und
tue. Darüber hinaus hätte ich keinen Einfluss, dachte ich. Ich
glaube, dass die meisten Menschen es so auffassen. Wir sind für das
verantwortlich, was wir tun, und nicht für das, was andere tun. Doch
das stimmt nicht.
Der hawaiianische Therapeut namens Dr. Ihaleakala Hew Len, der
geisteskranke Menschen heilt, war dazu vorgesehen, mir eine
erweiterte, tiefere Perspektive dessen beizubringen, wie man
vollständig Verantwortung übernimmt.
Bei unserem ersten Gespräch telefonierten wir eine Stunde lang. Ich
bat ihn, mir die ganze Geschichte seiner dreijährigen
schamanisch-therapeutischen Arbeit am Hawaii State Hospital [Kaneohe]
zu erzählen.
Dr. Len berichtete: Die Station, wo die geisteskranken Kriminellen
untergebracht waren, war gefährlich. Die zuständigen Psychologen
wechselten nahezu monatlich. Das Pflegepersonal meldete sich oft
krank oder kündigte schlichtweg. Die Angestellten gingen mit dem
Rücken zur Wand durch die Station, weil sie befürchteten, von den
Patienten angegriffen zu werden. Es war kein angenehmer Ort, um dort
zu leben, zu arbeiten oder ihn zu besuchen.
Dr. Len hat nie einen der Patienten persönlich empfangen. Er hatte
vereinbart, die Akten der Insassen in einem Büro zu studieren. Und
dabei arbeitete er an sich selbst, mit dem Effekt, dass die
Patienten zu gesunden begannen.
Nach einigen Monaten wurden Patienten, die gewöhnlich fixiert werden
mussten, gestattet, sich frei zu bewegen, erzählte er mir.
Andere, die zuvor starke Medikamente verabreicht bekommen hatten,
konnten sie absetzen. Und diejenigen, für die keine Chance bestanden
hatte, jemals frei zu sein, wurden entlassen. Und nicht nur das,
fuhr er fort, die ganze Belegschaft ging nun allmählich gern zur
Arbeit.
Das Krankfeiern und der häufige Stellenwechsel hörten auf. Auf
einmal hatten wir mehr Personal als wir benötigten (da die Patienten
ja entlassen worden waren), das nun stets vollzählig zum Dienst
erschien. Mittlerweile ist die Station geschlossen.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich darauf brannte, die
Eine-Million-Dollar-Frage zu stellen: Wie haben Sie in sich
gearbeitet, dass solch' eine Veränderung in diesen Menschen
ausgelöst wurde?
Ich habe einfach den Teil in mir geheilt, der sie geschaffen hat,
meinte er.
Das verstand ich nicht. Dr. Len erklärte mir, dass vollständige
Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, bedeutet, dass alles in
meinem Leben – schon deshalb, weil es mein Leben ist – in meiner
Verantwortung liegt. Die ganze Welt ist im wahrsten Sinn des Wortes
meine Schöpfung.
Puh! Das war starker Tobak!
Verantwortlich zu sein für das, was ich sage oder tue, ist eine
Sache.
Verantwortlich zu sein für das, was andere in meinem Leben sagen
oder tun, ist etwas völlig anderes.
Wahr ist allerdings: Wenn du vollständige Verantwortung für dein
Leben übernimmst, dann ist alles, was du siehst, hörst, schmeckst,
berührst oder auf sonst irgendeine Art erfährst, in deiner
Verantwortung, weil es in deinem Leben auftritt. Das bedeutet, dass
Terrorismus, der Präsident, die Wirtschaft und alles, was du
erfährst oder nicht magst – als deine Thematik da ist, um sie zu
heilen. Im Grunde existiert nichts, außer als Projektion aus dem
Inneren. Probleme sind nicht im Außen, sie sind dein Problem. Und um
sie zu ändern, kommst du nicht umhin, dich selbst zu ändern.
Ich weiß, das ist schwer zu begreifen,
geschweige denn, es zu akzeptieren
beziehungsweise erst recht, es zu leben.
Einem anderen die Schuld zuzuweisen, ist viel einfacher als voll und
ganz Verantwortung zu übernehmen.
Als ich mich jedoch mit Dr. Len unterhielt, begann es mir
einzuleuchten, dass Heilung aus seiner Sicht und der von
Ho'oponopono bedeutet, sich selbst zu lieben.
Wenn du dein Leben verbessern möchtest, kommt es darauf an, es zu
heilen. Wenn du jemanden heilen möchtest, sogar einen geisteskranken
Kriminellen, bist du dazu nur imstande, indem du dich selbst heilst.
Ich fragte Dr. Len, wie er sich selbst heilte, was er denn genau
gemacht habe, als er sich die Krankenakten vorgenommen hatte?
Ich habe einfach immer wieder gesagt
Es tut mir leid – in mir., gefolgt von
Ich verzeihe dir – in mir.
Ich liebe dich – in mir.,
und wiederholte das ständig, antwortete er.
Offensichtlich ist Selbstliebe der entscheidende Weg, sich selbst zu
bessern und während man das tut, bessert man die Welt.
Zusammenfassend sage ich:
Wann immer du etwas in deinem Leben verbessern möchtest,
gibt es nur einen einzigen Ort, wo das geschehen kann: In dir.
Die innere Liebes- und Verzeihensarbeit nach Dr. Hew Len umfasst
vier Schritte. Die Übergabe an das Göttliche und die Antwort aus
Allem-was-ist erfolgt im fünften und sechsten Schritt:
Die Situation des Hässlichen in sich bestätigen
Es tut mir leid.
Das Hässliche in sich zu lieben
Ich liebe mich.
Für die ausstehende Umwandlung des Hässlichen in sich danken
Ich danke dafür.
Das Hässliche in sich zu verzeihen
Ich verzeihe mir.
Die radikal-zärtlich-frei-geliebte Situation in sich der Gottheit
zur Vollendung zu übergeben
Ich übergebe es Gott.
Den Dingen nach Gottes Willen ihren Lauf zu lassen und
gegebenenfalls zu bezeugen, wie sie sich wandeln.
Ich bin bereit, ein
Wunder zu bezeugen."
Die
5
Schlüssel:
Selbstliebe -
Das Leben im Augenblick -
Mentaltraining -
Loslassen -
Vergebung
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